Deutsche und die Geldanlage: Untätigkeit wird bitter bestraft

wevest
4 min readJul 8, 2022
Wege zur Geldanlage sind manchmal einfacher zu finden, als man denkt.

Viele deutsche Anleger trauen sich bei der Geldanlage einfach nicht den ersten Schritt zu machen. Andere wiederum setzen auf vermeintlich bewährte Anlageformen wie Tagesgeldkonten oder Sparbücher. Doch langfristig haben diese Anlagen böse Folgen für ihr Vermögen.

Deutsche und Geldanlage: Keine ziemlich besten Freunde

Sicherheit ist für die meisten Deutschen das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage. Die Folgen des Zusammenbruchs des neuen Marktes, sowie der Finanzkrise 2007/08 haben ihre Spuren in der deutschen Sparer-DNA hinterlassen. Vertriebsgesteuerte Bankberater versuchen zudem täglich Investmentprodukte an ihre Kunden zu verkaufen, ohne ein Gefühl dafür zu haben, was ihren Kunden überhaupt wichtig ist — im Zweifel kennt noch nicht mal der Berater das Produkt. Über 40% der Bevölkerung legt ihr Geld deshalb lieber auf dem Sparbuch, in Form von Festgeld oder Tagesgeld an.
Auch die Niedrigzinsphase scheint wenig daran zu ändern und führt zu folgendem Ergebnis: Ein Vermögen von 100.000 Euro verliert aktuell fast 7.000 Euro an Wert — pro Jahr. Vor allem im Alter kann das drastische Konsequenzen haben. Das Bewusstsein darüber ist zwar an vielen Orten vorhanden — es werden nur leider die falschen Konsequenzen gezogen. Laut einer Befragung der Union Investment verfügen drei von vier Bundesbürgern über ein Sparbuch, dass jedoch nur jeder zehnte als attraktiv ansieht.

International schneiden deutsche Anleger schlecht ab

Andere Länder, andere Sitten — so auch bei der Geldanlage. Doch im Ausland werden Anleger auf lange Sicht belohnt. So war laut einer Untersuchung der Allianz die reale Rendite von privaten Vermögen in den meisten westeuropäischen Ländern zwischen 2012 und 2015 signifikant höher als in Deutschland. Anleger in Spanien haben real einen Zuwachs von durchschnittlich 5,0 Prozent pro Jahr erzielen können. In Frankreich verzeichneten Anleger immerhin über 3,6 Prozent. Bei deutschen Anlegern lag die reale Rendite bei 2,3 Prozent.
Das mag auf kurze Sicht erstmal wenig beeindrucken. Auf lange Sicht machen sich diese Unterschiede jedoch bemerkbar. So sind 10.000 Euro bei 5,0 Prozent realer Rendite nach 20 Jahren fast 27.000 Euro wert — bei 2,3 Prozent dagegen nur knapp 16.000 Euro. Trotz beeindruckender Sparquoten liegt Deutschland deshalb auch im weltweiten Vergleich des Geldvermögens pro Kopf auf einem weit abgeschlagenen Platz — unter den 20 reichsten Ländern auf Platz 18.
Über 40 Prozent ihres Geldvermögens parken deutsche Anleger in Tages- und Festgeldkonten. In den vergangenen vier Jahren haben Anleger bei einer realen Rendite von etwa -0,4 Prozent mit diesen Anlagen also faktisch Geld verloren. Hätten die Deutschen stattdessen nur 30 Prozent ihres Vermögens in Tages- und Festgeld und die restlichen 10 Prozent in Aktien oder Investmentfonds investiert, wäre ihr Geldvermögen in diesem Zeitraum um etwa 200 Milliarden Euro gewachsen. Doch anstatt des enormen Potenzials der Kapitalmärkte zu nutzen, setzen zu viele Deutsche weiterhin auf das falsche Pferd.

Deutsche Anleger stehen nicht auf Schwankungen

Um den schleichenden Wertverfall ihrer Vermögen zu verhindern, bedarf es eines Umdenkens. Mit dem Verständnis von Sicherheit und Risiko fängt es an. Schwankungen an den Kapitalmärkten werden von Sparern noch immer mit Risiko gleichgesetzt. Dabei wird jedoch ignoriert, dass Schwankungen eine immer kleinere Rolle spielen, je länger der Anlagezeitraum ist. Die Erfahrung zeigt, dass zwischenzeitliche Kursrückgaben und Marktkorrekturen langfristig durch Kursgewinne wieder ausgeglichen werden.
Auch das Totalausfallrisiko schätzen viele falsch ein. Selbst bei einem Aktienportfolio tendiert dieses bei einer ausreichenden Verteilung über verschiedene Unternehmen, Industrien und Länder gegen Null. Und hier liegt der Schlüssel zum Erfolg: Nicht die Aktie ist das Problem, sondern ein Mangel an Strategie. Wer Anfang der 2000er in Aktien investierte, setzte meistens mit seinem gesamten Vermögen auf einzelne Unternehmen (z.B. Deutsche Telekom). Diese Erfahrung führte bei vielen zu einem verzerrten Verständnis der Kapitalmärkte. Denn im 30-Jahre Zeitraum zeigt der DAX eine Durchschnitts-Rendite von etwa 8 Prozent — inklusive Dotcom, Asienkrise und der globalen Finanzkrise in 2007/08.
Wer sein Geld stattdessen auf dem Sparkonto parkt, entgeht zwar der Erfahrung Kursschwankungen zu erleben, dabei übersieht er aber den schleichenden Kaufkraftverlust durch Inflation und Steuern — eine Gefahr, die bei Tages- und Festgeldkonten heute garantiert eintreten wird.

Oft fehlt einfach nur die richtige Anlagestrategie.

Wer langfristig in ein global gestreutes Portfolio investiert, das neben Anleihen und Aktien auch einen gewichtigen Rohstoffanteil enthält, sorgt dafür, dass er Kursschwankungen erheblich reduziert. Zugleich erhalten Anleger die Chance auf einen realen Vermögenszuwachs ohne unnötige Risiken eingehen zu müssen. Der Anteil an Aktien und anderen, stärker schwankenden Anlageklassen darf dabei nie höher sein, als der Anleger es in turbulenten Börsenzeiten aushält.
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